Behauptung, Vorurteil:
"Deutschland lebt von seinen EU-Exporten "
Richtigstellung:
Es ist richtig: Deutschland exportiert viel in andere EU-Staaten. Aber es importiert auch sehr viel. Und wie groß der diesbezügliche Handelsbilanzüberschuss ausfällt, weiß eigentlich keiner. Weil viele Exporte nur vorgetäuscht werden, um eine Mehrwertsteuer-Rückerstattung zu ergaunern (der geschätzte Steuerschaden innerhalb der EU beläuft sich auf 60 Milliarden Euro).
Aber davon einmal abgesehen: Welchen Sinn macht der gigantische Warentourismus, der sich hauptsächlich auf deutschen Straßen abspielt. Ökologisch ist er eine Katastrophe und wirtschaftlich sicher auch. Denn Deutschland kann im Grunde fast alle seine Konsumartikel selbst herstellen (das konnte ja bereits die durch Kommunismus und Planwirtschaft gebeutelte DDR). Eine Rückbesinnung auf die Zeiten des deutschen Wirtschaftswunders kann bei dieser Gelegenheit nicht schaden. Also wie war es in den 1960er und 1970er Jahren? Da konnte die alte BRD nahezu alle Produkte (Autos, Fernseher, Textilien, Gebrauchsartikel usw.) bis zur letzten Schraube im eigenen Land herstellen. Nur Rohstoffe mussten importiert werden. Und heute gibt es ein globales, undurchschaubares und unkontrollierbares Hin- und Hergeschiebe, Just-in-Time und ohne Rücksicht auf Verluste.
Eine Anmerkung zum Schluss: In der Zeit von 1950 bis 1980 (der weitgehenden Selbstversorgung) stiegen die inflationsbereinigten Nettoeinkommen im Schnitt um ca. vier Prozent. Jährlich! Seit 1980 dagegen befinden sie sich im Niedergang. Das zeigt doch wohl, wie schädlich sich die absurde Ex- und Importabhängigkeit ausgewirkt hat. Das gilt nicht nur für uns, sondern auch für die meisten anderen Leidgenossen (EU-Staaten).
In seiner Ausgabe
vom 9. Oktober 2020 prophezeit "Der Spiegel" den Briten wegen ihres
Brexits eine düstere Zukunft. Man befürchtet in Dover bis
zu 100 km lange Staus wegen der kollabierenden Zollabfertigung.
Offenbar scheint auch in der Spiegel-Redaktion kaum jemand gewillt,
sich in die Situation tiefer hineinzudenken. Nach einer etwas
unbequemen Zeit des Wandels wird voraussichtlich die britische
Wirtschaft selbständiger werden und sich auf ihre alten
Stärken besinnen. Denn auch die Briten können
schließlich ihren Konsumbedarf weitgehend unabhängig vom
Festland decken. Die langen Lieferketten dürften sich schon bald
in Luft auflösen und der wahnsinnig anmutende Außenhandel
auf ein sinnvolles Maß schrumpfen. Einzige Voraussetzung
für einen gesunden Reform- bzw. Regenerierungsprozess: Die
Erhebung von angemessenen Importzöllen an den britischen
Außengrenzen.
Die
Doppellüge:
1. Man braucht keine EU, um Handel zu
treiben. Freihandelszonen führen nur zu übersteigerten
Abhängigkeiten.
2. Als die EU noch nicht existierte, gab
es Jahr für Jahr dank technologischer Fortschritte beachtliche
Reallohnzuwächse. Seit 1980 hat sich dieser natürliche
Trend umgekehrt.
Quälende
Schicksalsfragen:
Wann
kommt der Dexit?
(der
Austritt Deutschlands aus der EU)
Wie
ticken die EU-Kritiker? Was wollen sie
überhaupt?
Ist
die EU noch reformierbar?
Mediendemokratie:
Der wirtschaftliche Abstieg Deutschlands ging einher mit der
Entmachtung (Bevormundung) der Bürger
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Impressum
© Dieser Text ist die Zusammenfassung einer Studie des
unabhängigen, parteilosen Wirtschaftsanalysten und Publizisten
Manfred J. Müller aus Flensburg.
Erstveröffentlichung Juni 2009
Anmerkung:
Der Sinn einzelner Thesen erschließt sich oft erst im
Zusammenhang mit anderen Artikeln des Autors. In einem einzelnen
Aufsatz können nicht jedesmal alle Hintergründe und
Grundsatzüberlegungen erneut eingeflochten werden.
Bücher
von Manfred Julius Müller
Geht
es in unserer Demokratie am Ende nur um den Machterhalt der
etablierten Parteien? Damit sich an eingefrorenen
Grundsätzen (EU, Euro, Zollfreihandel, Kriegsbeteiligungen,
antinationale Multikulti-Ideologie usw.) nichts ändert? Auch
wenn dadurch sich der seit
1980 anhaltende Niedergang
Deutschlands
weiter fortsetzt?